Ostring-Verträge
Ostringverträgen
Am Tag der Wahlen zum Niedersächsichen Landesparlament werden wir Sprötzerinnen und Sprötzer zum Ostring befragt.
Halt, Stop!
Nicht zum Ostring. Also nicht, ob wir für oder gegen den Ostring sind, sondern ob wir dem Stadtrat "auf die Finger hauen" wollen.
Der hat nämlich beschlossen, die Verträge mit dem Landkreis über den Bau eines Ostringes zu kündigen.
Warum? Ja einfach weil ein Gericht die Planung der Stadt für den Ostring so fehlerhaft fand, dass es diese Planung "kassiert" hat. Der Stadtrat hat konsequenter Weise die Verträge für diese fehlerhafte Planung gekündigt.
Wir Buchholzer Bürgerinnen und Bürger dürfen nun entscheiden, ob dieser Ratsbeschluss gelten soll, oder ob die Kündigung der Verträge aufgehoben wird.
Die Kündigung von Verträgen, deren Ausführung ein Gericht ohne Zulassung weiterer Instanzen gekippt hat?
Was soll das also?
Sparen?
Der "Ostring" den die Stadt einst geplant hatte, kann so nicht gebaut werden, weil ein Gericht das verboten hat.
Die teure Planung ist bereits jetzt vergeigt, die Gelder für die Planung sind in den Sand gesetzt.
Laut Gerichtsbeschluss muss eine östliche Ortsumgehung neu geplant werden. Die alten Pläne sind "kassiert" .
Außerdem: Wir stimmen nicht über den Ostring ab, sondern nur über Verträge zwischen Stadt und Landkreis.
Entlastung der Innenstadt?
Die Befragung hat überhaupt nichts damit zu tun, ob der Ostring oder eine andere Ostumgehung gebaut werden soll. Damit entfällt auch jeder Argumentation über mögliche Auswirkungen des Ostringes auf den innerstädtischen Verkehr.
Laut Gutachten fährt zu Stoßzeiten nur jedes fünfte durch die Stadt hindurch. Eine merkliche Entlastung fände also nicht statt weil die meisten nach Buchholz hinein wollen, und nicht drumrum.
Entlastung für Sprötze?
Wir kennen den Stau im Sprötzer Weg zu Spitzenzeiten. Ich selber habe jüngst 15 Min. von Aldi bis Bardowicks gebraucht.
Hier würde kein Ostring weiterhelfen.
Ganz im Gegenteil!
Ein teuer gebauter Ostring in alter Planung fräße ca. 28 Mio. Euro. Geld das z.B. für ein Entlastungskonzept Bremer Straße / Sprötzer Weg / Mühlentunnel nicht mehr zur Verfügung stünde.
Und haben wir nicht ganz andere Probleme mit unseren Straßen? Die Löcher im Asphalt werden mehr und tiefer, die Straße nach Suerhop ähnelt einem Atomversuchsgelände, auf Fußwegen kippeln die Plattenbeläge und Schulkinder dürfen auf unbeleuchteten Straßen ohne Rad/Fußweg durch den Wald stapfen.
Da wirkt es doch fast wie Hohn, dass man uns fragt, ob wir teuere Ostringverträge aufrecht erhalten wollen.
Selbst im Wochenblatt kommt Reinhard Schrader zu dem Schluss, dass die Bürgerbefragung nicht über Bau oder Nichtbau eines Ostringes befindet, sondern lediglich die Lokalpolitiker zu der einen oder anderen Haltung motivieren könnte.
Konsequent wäre also, die alte Ostringplanung aufzugeben, und sich für eine sinnvolle Entlastung der Innenstadt durch stadtnahe Umgehungen einzusetzten. Eine östliche Entlastungsstrecke, die auch den direkten Anwohner einen Nutzen bringt und nicht nur den Bewohnern südl. von Seppensen, die drei Minuten früher im Stau vor'm Elbtunnel oder den Elbbrücken stehen könnten.