Neuer Ortsbürgermeister
ist Gerd Ulrich
in seiner Grundsatzerkärung nahm der neue OrtsBgm. wie folgt Stellung:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Frau Diekhöner,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
geehrte Frau Schuur, liebe ehemalige und aktive Ortsratsmitglieder,
ich freue mich, dass so viele Interessierte hierher gefunden haben und ich begrüße Sie
recht herzlich im Namen des neuen Ortsrates.
Zunächst möchte ich mich für das Vertrauen bedanken, das die Mehrheit des
Ortsrates in mich gesetzt hat, als sie die Entscheidung traf, mich zum Ortsbürger-
meister zu wählen.
Ortsbürgermeister.... Was ist das für ein Posten? Ist das der Regierungschef des
Ortes? So etwas wie ein gewählter Dorfkönig?
Die Definition finden wir im brandneuen Niedersächsischen Kommunalverfassungs-
gesetz, was just zum Anfang dieses Monats seine Gültigkeit erlangt hat:
Dort steht (jedenfalls so ungefähr):
Der Ortsrat wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden.
Dieser wird Ortsbürgermeister genannt.
So! Vorsitzender des Ortsrates.
Sie erlauben mir bitte, dass ich das wörtlich und Platz nehme.
Der Vorsitzende ist jemand der Sitzungen einberuft und leitet, Tagesordnungen
verliest und sich um verwaltungstechnische Aufgaben kümmert. Jemand der den
Ortsrat repräsentiert, also zu Goldenen Hochzeiten gratuliert und zu Feiertagen Reden
halten darf.
Regieren ist jedenfalls nicht die Aufgabe eines Ortsbürgermeisters.
Den sog. Hauptverwaltungsbeamten, sprich den Bürgermeister der Stadt Buchholz,
könnte man schon eher in der Rolle eines Chefs sehen. Der Ortsbürgermeister aber ist
mehr der Sprecher eines Teams... eben des Ortsrates.
Und genau so möchte ich auch meine Rolle in diesem Ortsrat sehen.
Sprecher eines Teams von engagierten Leuten, die sich bereit erklärt haben, für das
Wohl der Ortschaft Sprötze einzutreten.
Ein Team, das sich bis auf eine Ausnahme - nämlich Ingo Schalow - aus funkelnagel-
neuen Ortsratsmitgliedern zusammensetzt
Die Künstlerin Sylvia Itzen,
wer kennt nicht Angela Eickhoff und ihren Hofladen,
mit der Bankkauffrau* Antje Kruse ist die Riege der Damen abgeschlossen.
Ulf Schreiber vorzustellen zu wollen könnte überflüssiger nicht sein, bei seinem
Bekanntheitsgrad und seiner Beliebtheit im Ort.
Wolfgang Petermann hat in einem engagierten Wahlkampf seinen Bekanntheitsgrad
im Dorf extrem gesteigert.
Des weiteren werden der Rechtsanwalt Daniel Rosencrantz sowie der Forstprofi
Rüdiger Tadeus ihr Knowhow in die Ortsratsarbeit einbringen.
Mit diesem Team werden wir in der aktuellen Ratsperiode die wichtigsten Probleme
des Ortes anpacken
Bei Ulli Schreiber vorm Laden wird unserer Meinung nach zu schnell gefahren, was
häufig zu brenzligen Situationen führt. Hier muss den Fußgängerinnen und
Fußgängern, Radfahrerinnen und ... ich verzichte jetzt einfach mal auf die
Doppelnennung zur Geschlechterneutralität...
Jedenfalls muss hier der KFZ-Verkehr auf irgend eine Art beruhigt werden. Tempo 30
als erster Ansatz.
Seniorengerechtes Wohnen, bei Bedarf durch spezielle Dienstleitungen unterstützt,
zentral gelegen, möglichst generationsübergreifend ausgelegt. .. Warum nicht hier
bei uns in Sprötze ?
Oder warum sollte Sprötze nicht mit einer Skulptur auf dem Kreisel seinen
Wiedererkennungswert vergrößern?
Denn, seien wir ehrlich, jede Ortschaft profitiert von ihrem Bekanntheitsgrad und
ihrer Beliebtheit.
Bei uns sind es nun mal die kurzen Wege zum Bahnhof, zu Schulen und Kinder-
gärten, zum Lebensmittelhändler, aber auch zum Zahn- und Allgemeinmediziner.
Diese Standortvorteile nutzen und erhalten, um Neubürger und neue Baugebiete
anzusiedeln aber gleichzeitig zu verhindern, das die Ortschaft zu einer uniformen
Schlafsiedlung von Hamburg verkommt, sondern vielmehr ihren ländlichen Charme
behält ist denk' ich kein Thema, um das wir uns großartig streiten müssen.
Streiten - vielmehr argumentieren - müssen wir, wenn es um die zunehmende
Lärmbelästigung durch die Bahn, oder durch die Einflüsse vom Gewebegebiet III
geht, das sich augenscheinlich zu einem Industriegebiet entwickelt.
Wir haben bereits eine Bürgerinitiative, die sich mit Bahnlärm an Schule und
Kindergarten beschäftigt, aber auch Rasen - also jetzt kein Gras, sondern zu schnelles
Fahren in Wohngebieten, ist ein Thema, mit denen sich der Ortsrat befassen wird.
Mich persönlich quält aber immer eine Frage:
Kann man es immer allen Bürgerinnen gerecht machen ?
Geht das überhaupt? Ich denke nicht!
Ich nehme mal das Beispiel: Bäume
Bäume am Straßenrand.
Klar, Bäume im Ort fördern das Wohlfühlklima.
Aber oft nicht für die direkten Anwohner.
Fragen Sie mal mal den Eigenheimbesitzer, wie toll er die opulente Buche , nein noch
besser Eiche, wie toll er diese Eiche vor seinem Haus findet.
Außer ein paar Fäkalausdrücken werden Sie da kaum was zu hören bekommen.
Alle übrigen Dorfbewohner werden von dem herrlichen alten, das Ortsbild prägenden
Baumbestand schwärmen.
Nun kommen Sie aus diesem Zwiespalt mal raus!
Hier hilft glaub' ich nur eins, Kommunikation.
Wir dürfen bestimmte Entscheidungen nicht einfach nach unseren Vorstellungen
treffen, sondern müssen versuchen, die betroffenen Bürger mit einzubinden.
Ich hab mal bei Toni neben einem angesehenen, aber anscheinend frustrierten
Ortspolitiker gesessen, der da sinngemäß sagte:
Ich kümmere mich schließlich um den Ort. Die Meinung der anderen, die nichts tun,
sondern nur hinterher meckern, interessiert mich überhaupt nicht, ich mache das
genau so, wie ich mir das denke.
Ich selbst habe da einen ganz anderen Ansatz:
Transparent Politik, die jedem die Möglichkeit gibt, rechtzeitig seine Ideen
einzubringen.
So rechtzeitig, dass z.B. der Verkauf des Bahnhofes zu Wohnzwecken so nicht
stattgefunden hätte. Denn ich kann nicht für die Einheimischen Lärmschutz fordern,
andererseits Migranten oder Gastarbeiter unmittelbar im Getöse der Bahnstrecke
ansiedeln.
Die ländliche Kommunikationszentrale „Dorfkneipe“ existiert nicht mehr. (Shorty hat
zu). Das hat für viele junge Leute im Internet-Zeitalter aber auch an Bedeutung
verloren.
Also müsse wir uns der neuen Medien bedienen, um im Web, in Facebook oder in
Foren eine Plattform zu schaffen, über die wir unsere Jugend ansprechen und wenn
möglich zum Mitwirken in der Kommunalpolitik bewegen können.
In den Vereinen funktioniert diese Prinzip ja bereits. Hier wird häufig eine engagierte
Jugendarbeit betrieben, - die wir auch weiterhin finanziell unterstützen wollen – die
dazu führt, das junge Menschen lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich für
ihr Mitmenschen einsetzten.
Zusammenfassend möchte ich also mit einem parteiübergreifenden Team eine
transparente Mitmachpolitik gestalten.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
* Hier irrte der Verfasser. Besser: Managementberaterin